Bienenwinterthur Bezirk Winterthur

So wird Bienengift zum Lifestyleprodukt

<< Zurück Dienstag den 13.06.2017

Die Apitherapie ist heute ein zunehmend beachteter und anerkannter Zweig der Naturheilkunde. Von der Bienenstockluft über Honig, Pollen und Propolis gibt es zahlreiche medizinische Anwendungen für Bienenprodukte. Eines davon wird jetzt ausserdem von der internationalen Schickeria als Lifestyleprodukt genutzt.

 
Foto: Pixabay

Bereits in der Antike war bekannt, dass zum Beispiel Bienengift gegen diverse Erkrankungen hilft, die mit entzündlichen Prozessen verbunden sind. So liessen sich schon die alten Griechen, Ägypter und Chinesen freiwillig von Bienen stechen, um Arthritis und andere Gelenkbeschwerden zu lindern.

Auch heute wird Bienengift in der alternativen Medizin bei diversen chronischen und neurologischen Erkrankungen eingesetzt. Bekannte Anwendungsgebiete sind z.B. rheumatische Erkrankungen, Multiple Sklerose, Arthritis und Borreliose. Melittin, der Hauptbestandteil des Bienengifts, greift offensichtlich auch Tumorzellen und Viren an.
Zwar gibt es erst wenige klinische Studien zum medizinischen Einsatz von Bienengift, aber z.B. an arthritischen Ratten wurden erfolgreich Bienengift-Behandlungen durchgeführt.

Trotzdem gibt es heute Arthritiker, die sich selber regelmässig Honigbienen an die Akupunktur-Punkte ihrer schmerzenden Gelenke ansetzen, um sich stechen zu lassen: Die stark entzündungshemmende Wirkung von Bienengift lässt die starken Schmerzen spürbar zurückgehen. Selbstverständlich sollte man sich vor einer solchen Selbstmedikation auf eine Bienengift-Allergie testen lassen.

Lifestyle statt Medizin

Da es in der Schulmedizin im Moment noch kaum Interesse gibt, Bienenprodukte einzusetzen (geringe Nebenwirkungen werden nicht von der Krankenkasse bezahlt), hat Bienengift mittlerweile eine glanzvolle Karriere in kosmetischen Produkten gemacht. Immer mehr schicke und teure Cremes, Masken und Lotions werben mit darin enthaltenem Bienengift. Dieser besondere Inhaltsstoff soll die Blutzirkulation erhöhen und so die Haut straffen.

Es gibt aber auch Menschen - nennen wir sie Exzentriker - die sich freiwillig und absichtlich von Bienen stechen lassen, obwohl sie keine Krankheit haben, vor der sie sich Besserung versprechen...einfach nur der Schönheit halber.
Ein solcher Schönheits-Junkie ist die US-Schauspielerin Gwyneth Paltrow. Sie probiert so gut wie alles, was schön machen oder halten soll, wie sie letztes Jahr der "New York Times"
in einem Interview verriet. Dazu gehören auch Bienenstiche, von denen sie hofft, dass sie ihre Schönheit erhalten.

Das Schöne daran: Auch hier sitzen Imker wieder einmal an der Quelle. Bienengift schwirrt um sie herum und es braucht nur einige hektische Bewegungen, um in den Genuss eines schmerzhaften Schönheitselixirs zu kommen.
Und die medizinischen Wirkungen gibt es noch zusätzlich!

Wer schön sein will, muss eben ein klein wenig leiden...