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Alternative Antibiotika auch bei Bienen gesucht

<< Zurück Dienstag den 19.09.2017

Knoblauch und einige weitere Pflanzen, die in unseren Breiten vorkommen, stehen schon länger im Ruf, als natürliche Antibiotika zu wirken und geniessen hohes Ansehen als Würzpflanze und Hausmittel. Jetzt suchen kanadische Wissenschaftler auch in Bienenvölkern nach Stoffen mit antibiotischer Wirkung.

 
Foto: Pixabay

Die kanadische Biochemikerin Dr. Clarissa Sit forscht vor allem an der Bekämpfung antibiotikaresistenter Keime. Diese "Superbugs" genannten Keime, gegen die kaum eines der bekannten Antibiotika mehr wirkt, stellen eine wachsende Gefahr im weltweiten Gesundheitswesen dar.
Nach Schätzungen aus dem Jahr 2014 sollen diesen resistenten Keimen rund 700'000 Menschen pro Jahr zum Opfer fallen.

Dank einer Förderung des kanadischen Staates kann die Wissenschaftlerin an der kanadischen Saint Mary’s University (SMU) bald an der Erforschung natürlicher Moleküle arbeiten, die antibiotische Wirkung besitzen. Die Suche nach geeigneten neuen Molekülen, die vielleicht irgendwann einmal unwirksam gewordene Antibiotika ersetzen könnten, fand bisher vor allem in Erdproben statt.

Mit der Finanzierung der staatlichen Stiftung "Canada Foundation for Innovation" wird es jetzt möglich, neue Ausrüstung anzuschaffen. Die Nutzung eines höchauflösenden Massen-Spektrometers soll die Erfolgsquote bei der Suche nach entsprechenden Substanzen deutlich verbessern.
Ausserdem kann damit die Suche in neuen Quellen fortgesetzt werden.

Suche auch bei Bienen

Im Fokus stehen dabei Fledermäuse und Honigbienenvölker. Bei diesen sozialen Tieren verspricht sich Dr. Sit, fündig zu werden. Millionen verschiedenste Keime existieren hier auf engstem Raum und konkurrieren ständig um ihre Existenz. Jetzt soll genauer untersucht werden, wie sie das schaffen und welche Stoffe dabei eine Rolle spielen.

Imker dürfte dieser Ansatz nicht weiter überraschen. Honig, aber auch Propolis (vor allem als Tinktur) ist bei Bienenzüchtern für viele antibiotische Anwendungsgebiete schon lange im Einsatz.  Jetzt kommt also auch die Wissenschaft langsam auf den Geschmack. Viel Erfolg!

Dr. Sit hofft darüber hinaus, dass ihre Arbeit auch dazu beiträgt, das "colony collapse disorder (CCD)" genannte, plötzliche Zusammenbrechen ganzer Honigbienenvölker besser zu verstehen. 


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