Bienenwinterthur Bezirk Winterthur

Kein raffinierter Zucker für Bienen

<< Zurück Montag den 09.10.2017

Haben Bienen die Wahl, dann meiden sie raffinierten Zucker. Das hat jetzt eine Untersuchung von US-Wissenschaftlern ergeben.

 
Foto: Pixabay

Stadthonig ist normalerweise frei von raffiniertem Zucker

Softdrinks, Süssigkeiten, Eis: Gerade in der Nähe von Menschen gibt es für Tiere jede Menge zuckerige Rückstände zu entdecken. Sie sind häufig leicht zu haben und recht energiehaltig. Stadtimker haben sich deshalb immer wieder Gedanken darüber gemacht, ob Bienen da nicht gerne zugreifen und so ihren Honig mit raffiniertem Zucker verunreinigen.
Schliesslich gab es in der Vergangenheit immer wieder einmal ausländische Berichte von ungewöhnlich farbigem Honig, weil z.B. die farbige Glasur von Schoggilinsen aus einer Fabrik im Honig landete.

Seit einiger Zeit gibt es erste Anhaltspunkte, dass diese Sorgen als unbegründet gelten können.
Wissenschaftler der North Carolina State University haben 2016 eine Studie veröffentlicht, in der sie verglichen, wieviel raffinierter Zucker Bienenvölker aus ländlichen und städtischen Gegenden einlagern.

Die Vermutung war, dass städtische Bienenvölker häufiger raffinierten Zucker einlagern. In der Nähe von Menschen ist die Verfügbarkeit menschlicher zuckerhaltiger Nahrungsreste grösser, es sollte also mehr Gelegenheiten geben, solche Nahrungsquellen anzuzapfen. Ländliche Bienen stossen mutmasslich eher selten auf solche menschlichen Hinterlassenschaften. In ihrem Honig wird deshalb vermutlich eher seltener Zucker nachweisbar sein.

Die Überraschung der Untersuchung ist, dass Stadtbienen keinen höheren Zuckereintrag von menschlichen Nahrungsquellen haben. Sie wollen von den reichhaltig verfügbaren Zuckerquellen in der Nähe des Menschen offensichtlich nichts wissen und scheinen raffinierten Zucker sogar zu meiden.

Noch ist aber nicht klar, ob diese Ergebnisse auch für Grossstädte gelten, die oft einen deutlich geringeren Grünanteil haben wie die mittelgrossen Städte, die in der Gegend des Forschungsprojekts untersucht wurden.



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- Originalstudie (frei erhältlich; Englisch)