Paradebeispiel für mustergültige Öffentlichkeitsarbeit eines Bienenzüchtervereins

<< Zurück Mittwoch den 21.11.2018

Der "Bienenzüchterverein St. Gallen und Umgebung" hat im September ein Zentrum zur Vermittlung von Wissen über Bienen eröffnet. Die St. Galler haben die Bedeutung der Öffentlichkeitsarbeit für Bienenzüchter aber schon lange erkannt.

Bild: Bienenzüchterverein St. Gallen und Umgebung

Tag der offenen Tür

Am 8. September war es soweit: Der Bienenzüchterverein St. Gallen und Umgebung eröffnete das «Didaktische Zentrum Bienen-Werte» in Mörschwil mit einem Tag der offenen Tür. Bienenrundgänge um das vorhandene Biotop, zu schönen neuen Bienenständen, einer Wildbienenanlage und einem Experimentier- und Schulungsraum als Herz der Anlage wurden der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. Am Tag der offenen Tür war auch die Degustation von Honigwein, Honigbier und Met möglich.

Nach diesem Festtag gibt es nun weiterhin öffentlich zugängliche Rundgänge zu "Bienen-Werten", die anschliessend im Zentrum mit einer Reihe von Schwerpunkt-Themen vertieft werden können. Der aufgebaute Experimentier- und Schulungsraum steht jetzt geführten, angemeldeten Gruppen zur Verfügung und eine permanente Ausstellung informiert über die Bienen-Werte für Menschen, Tiere und Pflanzen. Vor Ort stehen professionelle Unterlagen und Ausstellungsstücke zur Verfügung, um Zusammenhänge der Imkerei, Biologie, Bestäubung, Wildbienen und vieles mehr aufzuzeigen.

Vereinspräsident Otto Hugentobler war der Initiant dieses Projektes, das mit Unterstützung der St. Galler Kantonalbank, des Lotteriefonds St. Gallen und zahlreicher weiterer Sponsoren realisiert werden konnte. Die Kantonalbank hatte anlässlich ihres 150-jährligen Bestehens den Bau des Zentrums unterstützt, aber auch viele Stunden Freiwilligenarbeit haben dieses Projekt ermöglicht.
Mitglieder des Bienenzüchtervereins St. Gallen und Umgebung engagieren sich auch weiterhin vor Ort und bringen Besuchern den Wert der Bienen nahe.

Öffentlichkeitsarbeit als Vereinsnutzen

Der Nutzen dieser Anlage ist für den Verein aber auch vielfältig und wiegt den Einsatz der vielen Arbeitsstunden wieder auf.
Das Zentrum kann als Lehrbienenstand für die Imkerbildung verwendet werden, es stehen buchbare Apéroangebote und Schulzimmer zur Verfügung und Mitglieder können gegen eine geringe Nutzungsgebühr den Honigschleuderraum der Anlage nutzen.

Langfristig der Wichtigste Wert des Gebäudes ist aber, dass dem Bienenzüchterverein mit dem didaktischen Zentrum eine ideale Plattform zur Verfügung steht, um mit eigenen Veranstaltungen Wissen zu ihrer wichtigen Tätigkeit zu verbreiten und auf ihre Anliegen und die Bedürfnisse der Bienen aufmerksam zu machen.

Das Bienenzentrum der St. Galler Imker ist deshalb als Prototyp für die erfolgreiche und beispielgebende Öffentlichkeitsarbeit eines Bienenzüchtervereins zu sehen, dem zahlreiche Nachahmer zu wünschen wären.

Blinde Stelle vieler Bienenzüchtervereine

Die Öffentlichkeitsarbeitsarbeit wird bei vielen Bienenzüchtervereinen als Stiefkind behandelt. Das Bewusstsein, dass es sich bei der Imkerei nicht nur um ein Interesse der Imker handelt, sondern dass die Öffentlichkeit aktiv aufgeklärt werden muss, damit Bienen auch morgen noch ausreichende Lebensgrundlagen vorfinden, ist zu oft nicht ausreichend vorhanden.

Hier sticht der St. Galler Verein wieder einmal als leuchtendes Beispiel hervor, wie er in der Vergangenheit schon öfter als aktiver Vermittler der Bienenanliegen auffiel und es immer wieder schaffte, auch aufwendige Projekte zu realisieren, unter denen das neue didaktische Zentrum nur das letzte Beispiel ist.
Genannt sei z.B. die aufwendig illustrierte Jubiläumsschrift "Biene. Natur. Imker", die 2013 zum 150-jährigen Vereinsjubiläum im Schwellbrunn Verlag erschien. Im selben Jahr organisierte der Verein die Bienenaussstellung im botanischen Garten, und 2017 hat er die Bienenausstellung im Foyer des Bundesverwaltungsgerichtes in St.Gallen auf die Beine gestellt.
Es fällt auf: In St. Gallen geht etwas, und der St. Galler Verein ist sich seiner Verantwortung für eine wirksame Öffentlichkeitsarbeit von Imkern bewusst.

Mitgliederbeteiligung gefragt

Solche Mammutprojekte können natürlich nicht von einigen wenigen Akteuren im Verein gestemmt werden. Dafür braucht ein Verein die aktive Beteiligung vieler Mitglieder, die ihren Verein nicht nur als Dienstleister für ihre eigenen Interessen begreifen und sich selbst als passive Konsumenten dieser Arbeit.
Solch ein aktiver Verein braucht genauso aktive Mitglieder, die sich dafür interessieren und freiwillig engagieren, dass ihr Verein in der Öffentlichkeit positiv wahrgenommen wird.


Mehr dazu...

- Webseite des Bienenzüchtervereins St. Gallen und Umgebung

- Webseite des didaktischen Zentrums "Bienen-Werte" des BZSG